Gebiet


In räumlicher Nähe zur Innenstadt hält das 135 ha große Gebiet herausragende landschaftliche Qualitäten bereit. Die erhöhte Lage über der Stadt mit direkter Blickbeziehung zur Festung Marienberg und die Verknüpfung mit regionalen Grünräumen bietet große Potentiale für die städtebauliche Entwicklung des Areals.
Eine Veränderung in einer solchen Dimension findet über einen langen Zeitraum statt und ist auch mitunter starken Veränderungen der Rahmenbedingungen unterworfen. Folglich muss das Entwicklungskonzept einerseits einen starken Rahmen mit vorgeben, andererseits aber die nötige Flexibilität aufweisen, um ein gewisses Maß an Veränderungen aufnehmen zu können.
Die Entwicklung des Gebietes als Wohnstandort in Form eines neuen Quartiers mit mehreren Tausend Einwohnern wird begleitet von der Universitätserweiterung im Süden des Geländes. Die geplante Vergrößerung des Campus Am Hubland stellt aufgrund seiner zu erwartenden Eigendynamik für den zukünftigen Prozess eine große Chance dar. Ebenso kann die geplante Landesgartenschau die rasche Entwicklung des Areals unterstützen. Diese Hauptaspekte bilden die Grundlage für das vorliegende Entwurfskonzept.


Freiraum


Räumliche Dominante des Entwurfs bildet der stark landschaftlich geprägte Freiraum, der das Gebiet mit den angrenzenden Quartieren und den regionalen Grünräumen verbindet. Der zentrale Park und ein großzügiger Platz bilden das Herz des neuen Quartiers und setzen die Bereiche unterschiedlicher Nutzungsschwerpunkte miteinander in Beziehung. Im Norden wird der Park von einer Promenade erschlossen, der die wichtige freiräumliche Verknüpfung zum Quartier Frauenland darstellt und ihren Abschluss im zentralen Platz findet. Der Park öffnet den Blick nach Westen über die Stadt bis zur Festung Marienberg.
Um den gemeinsamen Freiraum entwickeln sich Quartiere, die durch ein Netz aus Gärten, Höfen, Gassen, Straßen und Plätzen eine Vielzahl unterschiedlicher privater, halböffentlicher und öffentlicher Freiräume entstehen lässt.

Nutzungen


Im Süden entsteht die Erweiterung der Universität schrittweise. Die freiräumliche Anbindung erfolgt über ein grünes Band, das aus der Mitte des bestehenden Campus über die Straße in den neuen Universitätsbereich führt. Angrenzend an das Universitätsviertel entsteht ein Mischgebiet mit dem Schwerpunkt Dienstleistung und Gewerbe. Hier spielt einerseits die Nähe zur Universität eine wichtige Rolle, um Synergien zwischen Lehre, Forschung und Wirtschaft zu nutzen. Andererseits können die Firmen von der Nähe zu hochwertigen Wohnquartieren profitieren, die hervorragend sowohl fußläufig als auch über Radwege angebunden sind. Auch städtische Wohnformen sind in den höheren Gebäuden vorgesehen. Um den zentralen Platz entstehen neben weiteren Gewerbeflächen vorwiegend zentrale Nutzungen, die diesen Bereich als urbane Aktivitätszone kennzeichnen. Gastronomie, Einzelhandel, Kultur, öffentliche Einrichtungen, Hotels etc. verdichten sich hier zu einem Zentrum. Dieser Nutzungsmix setzt sich entlang der Promenade nach Westen fort, verschiebt sich hier jedoch in Richtung Freizeit und hochwertigem Wohnen.
Im Norden und im Osten entstehen Wohnquartiere mit unterschiedlichen Typologien. Geschosswohnungsbau entwickelt sich vornehmlich entlang des Erschließungsbandes hinter der Promenade. Nach außen hin entstehen weniger dichte Wohnformen in Form von Stadtvillen, unterschiedlichen Reihenhaustypen und Doppelhäusern. Die Studentenwohnungen sind im Westen des Gebietes in Form einer Teppichsiedlung im Park vorgesehen und werden aufgrund ihrer niedrigen Bauweise und der starken Durchgrünung einen ganz eigenen Charakter aufweisen. Weitere Studentenwohnungen entstehen im Bereich der verdichteten Mischnutzung in den 6-geschossigen Gebäuden.