Durch eine städtebauliche und freiräumliche Neuordnung soll eine neue Ortsmitte für Michelfeld entstehen. Im östlichen Teilbereich wird der Ortseingang gestärkt, während im westlichen Teilbereich die Verzahnung von Siedlungs- und Landschaftsraum und die Ausbildung einer wahrnehmbaren, lebendigen und funktionalen Mitte im Fokus stehen.
Der Rathausneubau bietet die Chance eines repräsentativen und identitätsstiftenden Gebäudes, das viele Funktionen des täglichen Lebens bündelt und zu einer attraktiven und lebendigen Ortsmitte mit aktiven öffentlichen Räumen beiträgt. Für das historische Gebäude des ehemaligen Rathauses wird eine Mischnutzung vorgeschlagen, die Wohnungen mit Arbeits- oder Gewerberäumen kombiniert. Ein Erweiterungsbau wertet den Ortseingang an dieser Stelle durch eine neue bauliche Präsenz auf.
Im östlichen Teilbereich des Plangebietes liegt der Fokus auf einer behutsamen Nachverdichtung durch Wohnbebauung. Auf dem westlich des aktuellen Rathauses liegenden Flurstück entsteht ein Gebäudeensemble um einen gemeinsamen Hof, welches ortstypische Baustrukturen der historischen Höfe aufgreift. Die attraktive Wohnlage verfügt über den westseitigen Bezug zum historischen Dorfkern und den Blick in die offene Landschaft nach Südosten.
Im westlichen Teilbereich entsteht der neue Dorfplatz mit einem repräsentativen Rathaus und den wichtigen Funktionen des täglichen Lebens. An der südlichen Platzkante finden in offenen Erdgeschosszonen u.a. Paket-Hub und Zahnarzt einen Platz. Die sechs Gebäude der neuen Nachbarschaft fügen sich durch Proportion und Größe in das gewachsene Ortsbild ein, erhalten eigene Freiräume und Ausblicke in die offene Landschaft. Die Neuordnung erlaubt eine neue fußläufige Durchlässigkeit in den Landschaftsraum und zwischen den Nachbarschaften im Ortskern.
Im Schlossbauerareal gibt es zwei neue, verbundene Baukörper, in welchen Betreutes Wohnen, ggf. mit Tagespflege und integrierten Funktionen wie Café und/oder Gemeinschaftsräumen entstehen kann, welche den Schlosshof gemeinsam mit der vorgelagerten Kita „Koboldhaus“ und einem Gemeinschaftshaus aktivieren. Das Areal öffnet sich visuell nach Süden Richtung neuer Sporthalle und Bildungscampus.
Die Aue der Bibers soll zukünftig von Bebauung freigehalten werden, um eine Verzahnung von Siedlungs- und Landschaftsraum realisierbar zu machen.