Die Entwurfskonzeption orientiert sich am Leitbegriff einer „Spezifischen Unbestimmtheit“ - Erschließungs- und Freiräume bilden einen fest definierten Rahmen, der im Gegenzug Vielfalt und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten auf einzelnen Baufeldern ermöglicht. Während dort äußere Raumkanten, Bebauungsdichte und Durchlässigkeiten festgelegt werden, sind bezüglich Binnendifferenzierung, Nutzungsmix und Typologie individuelle Setzungen erwünscht
und erforderlich. Baugrundstücke unterschiedlicher Tiefe (16, 19 und bis zu 30 Meter) ermöglichen eine breite Varianz an Bebauungsoptionen. Gestalterische Vielfalt und Nutzungsmix sind die Grundlage für ein passgenaues Angebot an die Zielgruppen aus der Kreativwirtschaft, bei denen sich Wohnen und Arbeiten oft auf engem Raum überlagern.
Neben funktionalen und räumlichen Entwicklungskriterien ist die Gestaltung des Planungs- und Bauprozesses ein grundlegender Garant für eine erfolgreiche Erschließungsmaßnahme. Das angestrebte Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten, Kunst, Kultur und Wissen erfordert einen integrierten Planungsprozess, in dem Planung, Gestaltung und Kommunikation eine unmittelbare Wechselbeziehung eingehen. Im Begriff „Wachstum“ stecken dabei
endogene wie exogene Potenziale: Das neue Quartier baut auf den „Koordinaten“ des Bestandes auf, ohne damit dessen Erhalt zu präjudizieren. Vielmehr kann das Verhältnis von Neuem und Vorhandenem im Planungsprozess sukzessive justiert werden.