Stuttgarts großer Bedarf an Wohnraum verlangt nach Quartieren hoher Dichte. Parallel gilt es, die Umwelt- und Lebensqualität in der Stadt insgesamt zu verbessern. Dies kann nur gelingen, wenn die Stadt selbst als eine Form von Natur, und damit auch als ein kontinuierlicher Prozess, als ein wachsendes, sich ständig veränderndes System begriffen wird. Im Stadtbiotop Stöckach werden neue Formen des Zusammenlebens und des Umgangs mit Natur ausgelotet, die ökologisch leistungsfähige und erlebbare Grünstrukturen mit einer intensiven baulichen Nutzung vereinen. Ein Schlüsselfaktor dabei ist die verbesserte Integration und Nutzung der Wasserkreisläufe.
Eine lebendige Stadt kann nur bedingt geplant und gebaut werden – sie konstituiert sich erst durch ihre Akteure und die Aktivitäten ihrer Bewohner. Im neuen Stöckach sind die Zwischennutzungen Ideengeber für die künftige Stadtentwicklung und setzen Impulse für die künftige Ausgestaltung des neuen Quartiers.
Das Quartier bildet eine Art Stadtlabor, in der Nutzungen und Bauweisen frühzeitig getestet werden können. Temporäre Interventionen nutzen die räumlich-zeitlichen Nischen der Stadtentwicklung und machen auf neue Möglichkeiten der Entwicklung des Areals aufmerksam.
Der neue Stöckach wird zu einem Möglichkeitsraum für Stuttgart, in dem unterschiedliche Lebensentwürfe, alternative ökonomische Konzepte und Wohnformen in Verbindung mit einem nachhaltigen ökologischen Konzept ausprobiert und verstetigt werden.
Die sukzessive Entwicklung gestaltet den Übergang von der Gegenwart in die Zukunft des Quartiers und schreibt die Geschichte des Areals fort.